Peugeot 106 Reparaturanleitung: Kompression prüfen

Peugeot 106 Reparaturanleitung / Motor / Kompression prüfen

Die Kompressionsprüfung erlaubt Rückschlüsse über den Zustand des Motors. Und zwar läßt sich bei der Prüfung feststellen, ob die Ventile oder die Kolben (Kolbenringe) in Ordnung beziehungsweise verschlissen sind. Außerdem zeigen die Prüfwerte an, ob der Motor austauschreif ist beziehungsweise komplett überholt werden muß. Für die Prüfung wird ein Kompressionsdruckprüfer benötigt, der für Benzinmotoren recht preiswert in Fachgeschäften angeboten wird.

Achtung: Für den Dieselmotor wird ein Kompressionsdruckprüfer mit größerem Meßbereich, bis ca. 40 bar, benötigt.

Der Druckunterschied zwischen den einzelnen Zylindern darf maximal 1,0 bar (Dieselmotor 1,5 bar) betragen. Falls ein oder mehrere Zylinder gegenüber den anderen einen Druckunterschied von mehr als 1,0 bar beziehungsweise 1,5 bar haben, ist dies ein Hinweis auf defekte Ventile, verschlissene Kolbenringe beziehungsweise Zylinderlaufbahnen. Ist die Verschleißgrenze erreicht, muß der Motor überholt beziehungsweise ausgetauscht werden.

Der Meßwert für den Kompressionsdruck kann je nach verwendetem Meßgerät und Anlasserdrehzahl unterschiedlich ausfallen. Als Soll-Richtwert gilt bei den Benzinmotoren 11- 13 bar, beim Dieselmotor 20-25 bar Kompressionsdruck. Aussagefähiger ist der Druckunterschied zwischen den einzelnen Zylinder.

  • Zur Prüfung der Kompression den Motor warmfahren. Nach Erreichen der Kühlmittel-Betriebstemperatur noch etwa 5 km weiterfahren, damit auch eine ausreichende Motoröltemperatur +80 C sichergestellt ist.
  • Ventilspiel muß korrekt eingestellt sein, gegebenenfalls einstellen, siehe Seite 235.

Benzinmotor

  • Zündung ausschalten.
  • Sämtliche Zündkerzenstecker abziehen. Dafür gibt es eine spezielle Zange, zum Beispiel HAZET 1849. Damit dürfen die Stecker jedoch nur an den Blechhülsen gefaßt werden.
  • Anschließend Zündkerzen-Nischen im Zylinderkopf mit Preßluft ausblasen, und alle Zündkerzen mit geeignetem Kerzenschlüssel herausschrauben.

  • Monopoint-Einspritzanlage bis 7/92: Mehrfachstecker von der Zündspule -2- abziehen.

  • Monopoint-Einspritzanlage seit 7/92, Multipoint-Ein- spritzanlage: Stecker von Zündspule -1135- abziehen.

  • Mehrfachstecker -Pfeil- an Einspritzeinheit abziehen.
  • XSi-Motor: Stecker an den Einspritzventilen abziehen.
  • Motor mit Anlasser durchdrehen, damit Rückstände und Ruß herausgeschleudert werden. Achtung: Getriebe in Leerlaufstellung und Handbremse angezogen. Bei diesem Vorgang nicht über den Motor beugen, Verletzungsgefahr durch herausgeschleudernde Rußpartikel.
  • Kompressionsdruckprüfer entsprechend der Bedienungsanleitung in die Zündkerzenöffnung drücken oder einschrauben.
  • Von einem Helfer das Gaspedal ganz durchtreten lassen und während der ganzen Prüfung mit dem Fuß festhalten lassen.
  • Anlasser ca. 4 Sekunden beziehungsweise so lange betätigen, bis kein Druckanstieg mehr auf dem Meßgerät erfolgt. Die Batterie muß dabei voll geladen sein, die Drehzahl soll mindestens 300/min betragen.
  • Nacheinander sämtliche Zylinder prüfen und vergleichen. Jeweils vorher das Meßblatt im Kompressionsdruckschreiber in die neue Arbeitsstellung bringen.
  • Anschließend Zündkerzen einschrauben und Zündkabel aufstecken, siehe Seite 238.
  • Mehrfachstecker an Einspritzeinheit/Einspritzventilen aufstecken.
  • Mehrfachstecker an Zündspule aufstecken.

Dieselmotor

  • Elektrische Leitung vom Absteller -Pfeil- an der Einspritzpumpe abziehen, damit kein Kraftstoff durch die Einspritzdüsen in den Brennraum eingespritzt wird.

  • Anschlußkabel für Glühkerzen abschrauben.

  • Alle Glühkerzen -22- ausbauen.
  • Kompressionsdruckprüfer mit flexiblem Verbindungsschlauch anstelle einer Glühkerze einschrauben.
  • Motor mit Anlasser so lange durchdrehen, bis der Meßwert nicht mehr ansteigt. Dabei muß die Mindestdrehzahl des Motors bei 200/min liegen.
  • Der gemessene Kompressionsdruck soll 22 bar nicht unterschreiten. Der Druckunterschied zwischen den einzelnen Zylindern darf maximal 1,5 bar betragen.
  • Glühkerzen einschrauben, mit 22 Nm festziehen und elektrische Leitungen anschließen.
  • Leitung am Absteller montieren.

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    Kühlmittelkreislauf
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